Variantenmanagement neu gedacht

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Veröffentlicht:
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Autor:
Christiane Hölper -
Sie verlieren langsam den Überblick über Ihre Produktvarianten? Lassen Sie uns das gemeinsam in den Griff bekommen. Wir zeigen Ihnen ein cleveres Variantenmanagement, das Ihnen mehr Freiräume statt Einschränkungen bietet.
Variantenmanagement. Was ist das?
Zunächst einmal sollten die grundsätzlichen Voraussetzungen und vor allem die Begrifflichkeiten geklärt werden. Und da stellt sich hier zunächst einmal die Frage, was eigentlich Variantenmanagement ist.
In der wissenschaftlichen Literatur findet man dazu die folgende Definition des Variantenmanagements. Dabei wird dieses als Teildisziplin des Komplexitätsmanagements verstanden.
„Variantenmanagement umfasst die Entwicklung, Gestaltung und Strukturierung von Produkten und Dienstleistungen bzw. Produktsortimenten im Unternehmen. Dadurch wird angestrebt, die vom Produkt ausgehende Komplexität (Anzahl Teile, Komponenten, Varianten usw.) wie auch die auf das Produkt einwirkende Komplexität (Marktdiversifikation, Produktionsabläufe usw.) mittels geeigneter Instrumente zu bewältigen.“ (Schuh, Günther / Riesener, Michael: Produktkomplexität managen, 3. Aufl., München, Carl Hanser Verlag, 2018, S. 16) Ziel ist die Beherrschung der Variantenvielfalt und der sich daraus ergebenden Komplexität. Dabei sind ganz unterschiedliche Herangehensweisen mit sehr unterschiedlichen Instrumenten denkbar wie beispielsweise die Optimierung, die Reduzierung oder die Verhinderung der Produktvielfalt.
Variantenvielfalt entsteht durch die Einführung von Produktvarianten, sei es als geplanter, strategischer Vorgang oder kurzfristig zur Befriedigung aktueller Kundenbedürfnisse.
Was sind eigentlich Varianten?
Daraus ergibt sich direkt die nächste Frage, nämlich die nach den Produktvarianten. Das Gabler Wirtschaftslexikon schreibt dazu die folgende Definition:
Varianten sind „Teile, v.a. Endprodukte, die sich zwar in untergeordneten Merkmalen, aber nicht oder nur wenig in ihrer Grundstruktur unterscheiden. Aufgrund der Kombinationsvielfalt der Unterscheidungsmerkmale können extrem viele Varianten eines Teils existieren.“ (https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/varianten-48428)
Es geht also um Abwandlungen eines Produktes, bei dem beispielsweise Maße, Anbauteile, Anschlüsse oder die Leistung variieren.
In vielen Fällen wird dabei von vorgedachten Varianten ausgegangen, also solchen, die irgendwann in der Entwicklung oder Konstruktion zusammengestellt werden, ohne dass es dafür schon konkrete Interessenten gibt. Oft betrachten Unternehmen Varianten auch nur als eine unterschiedliche Zusammenstellung diverser Bauteile (die aber selbst nicht variabel sind).
customX betrachtet Varianten etwas anders. Sie entstehen bei Bedarf und individuell. Dabei können auch Größen von Bauteilen oder die Gesamtmaße erheblich variieren. Damit ergibt sich eine fast unbegrenzte Anzahl von möglichen Produktvarianten.
Warum ist Variantenmanagement so wichtig?
Wenn Varianten für die Effizienz eines Unternehmens ein Problem darstellen können, warum gibt es sie dann überhaupt? Ganz einfach: ohne Varianten könnten viele Unternehmen gar nicht überleben. Insbesondere Anbieter einer Nische spezialisieren sich häufig auf individuell angepasste Produkte wie sie vom Markt zunehmend verlangt und erwartet werden. Die Gründe sind vielfältig, manchmal sind es technische oder bauliche Voraussetzungen, die es zu beachten gilt, manchmal ist es auch einfach nur der Kundenwunsch nach mehr Individualität. Auch unterschiedliche Vorgaben in verschiedenen Ländern spielen hier eine Rolle.
Wettbewerbsfähig bleibt dabei nur, wer seine Prozesseffizienz bei der Variantenerstellung, Auftragsbearbeitung und Produktionsvorbereitung nicht aus den Augen verliert. Denn gleichzeitig mit dem Ruf nach mehr Individualität steigt auch die Sensibilität für Preise und damit der Kostendruck bei allen herstellenden Unternehmen.
Variantenmanagement in der Praxis
So viel zur Theorie. Doch wie wird das Variantenmanagement nun in der Praxis umgesetzt? Dazu gibt es sehr unterschiedliche Herangehensweisen.
Eines fällt aber auf: Wenn von Variantenmanagement die Rede ist, wird immer und überall die Reduktion der Variantenvielfalt gepredigt. Immer wieder heißt es: „Ihr müsst schauen, welche Varianten wie oft nachgefragt werden. Nur die viel nachgefragten Varianten behaltet ihr und alle anderen streicht ihr aus eurem Produktportfolio.“ Andere Möglichkeiten scheinen zu kompliziert zu sein bzw. werden gar nicht erst in Betracht gezogen, weil die Variantenreduktion oft die einzige Möglichkeit für die Beherrschung von Komplexität erscheint. Dabei werden in der Literatur sogar explizit auch andere Herangehensweisen genannt und sogar Software-Systeme als Möglichkeit zur Beherrschung der Variantenvielfalt aufgeführt.
Insbesondere Beratungsunternehmen verwenden häufig diese Herangehensweise. Worin die Ursachen dafür liegen, dazu kann man nur spekulieren. Eine könnte sein, dass man auf dieser Weise sehr lange den Prozess begleiten wird, weil jede einzelne Variante genau geprüft und beurteilt werden muss und damit weitere Honorare verursacht werden. Eine andere ist auch, dass manch einer sich nicht gut genug in der Softwarebranche auskennt und sich eine diesbezügliche Beratung nicht zutraut.
Klar ist jedoch, dass mit dieser Vorgehensweise vielen Unternehmen die Grundlage ihres Geschäfts zumindest eingeschränkt wird, weil sie eben von Individualität und Kundennähe leben. Und wie beurteilt man eigentlich Varianten, die noch gar nicht existieren, weil sie noch niemand entsprechend konstruiert hat? Vermutlich werden diese von Vornherein ausgeschlossen und somit eventuelle Chancen verpasst. Denn jeder neue Kunde und jeder neue Auftrag bringen wieder neue Chancen mit sich. Natürlich auch gewissen Risiken, die es zu minimieren gilt.
Wie wir Variantenmanagement verstehen
Für uns macht das alle so nur sehr wenig Sinn. Natürlich muss man Produkte danach beurteilen, ob sie nachgefragt werden und wie effizient sie herstellbar sind. Gegebenenfalls muss nachgebessert und weiterentwickelt, manchmal auch neu entwickelt werden.
Aber deshalb von Beginn an auf zahlreiche Varianten verzichten? Manch eine davon bringt vielleicht neue, treue Stammkunden, die auch andere Produkte kaufen würden.
Es muss also darum gehen, den Prozess rund um die Produktvarianten effizient zu gestalten. Und ja, auch die Reduzierung der Komplexität ist dafür wesentlich. Doch Komplexitätsreduktion ist nicht gleichbedeutend mit der Reduktion der Variantenvielfalt, sondern kann auch auf ganz andere Weise erreicht werden. Letztlich ist doch nur wichtig, die Komplexität für die Menschen zu reduzieren, Maschinen dagegen können damit durchaus umgehen.
Genau hier setzt customX an: mit unserer Konfigurations-Software wird mass customization möglich, beherrschbar und vor allem effizient. Dafür ist es noch nicht einmal nötig, alle Varianten zu kennen, denn jede Variante entsteht genau nach den Anforderungen eines Kunden, und zwar genau dann, wenn sie auch benötigt wird. Dabei können diese Varianten natürlich auch wiederverwendet werden, doch auch dies steuert die Software im Zusammenspiel mit ERP automatisch.
customX Variantenmanagement ist ganz anders
Zunächst einmal ganz wesentlich für unsere Herangehensweise ist, dass wir Ihr Produkt in den Mittelpunkt stellen – in den Mittelpunkt der Software und auch in den Mittelpunkt des unternehmerischen Denkens.
Kernelement und damit wichtiger Faktor für die Beherrschung der Produktkomplexität ist bei customX die Automatisierung der Variantenkonstruktion. Wenn niemand mehr in den Prozess eingreifen muss, wird automatisch ein hoher Effizienzgrad erreicht.
Wichtige Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist ein umfassendes Verständnis des Variantenbegriffs. Es geht hier nicht nur um einen einfachen Zusammenbau einzelner Teile, wie es beispielsweise bei Autos gang und gäbe ist, sondern um echte Konstruktionsarbeit. Damit ist eine vorherige Definition jeder einzelnen Variante quasi unmöglich, allerdings auch vollkommen unnötig.
Zentrales Element: Produktwissen
Das gesamte Produktwissen wird im Regelwerk von customX erfasst und steht damit jedem (Berechtigten) zu jeder Zeit und an jedem Ort zur Verfügung. In der Weboberfläche geben Vertrieb oder sogar die Kunden selbst ihre Anforderungen an das Produkt ein, beispielsweise zur Einbausituation und zur Leistungsfähigkeit des Produktes. Vollkommen automatisch konstruiert customX aus diesen Angaben eine individuelle Produktvariante und erzeugt auch alle benötigten Dokumente von Kundenzeichnungen und Angeboten über BIM Daten, Fertigungszeichnungen und Stücklisten bis hin zu individuellen Montage- und Bedienungsanleitungen vollkommen automatisch. Durch das enge Zusammenspiel mit anderen Systemen wie PDM, PLM, CRM und ERP findet damit das gesamte Variantenmanagement voll automatisiert statt.
Damit werden nicht nur Konstrukteure und Techniker entlastet und der gesamte Prozess massiv beschleunigt und fehlersicher gemacht, sondern die Effizienz der Unternehmensprozesse so gesteigert, dass eine Variantenproduktion so effizient wird wie die Massenproduktion.
Heben Sie Ihre Varianten auf ein neues Level
Lassen Sie sich also nicht weismachen, dass Sie Ihre Produktvarianten nur durch die Reduktion in den Griff bekommen, denn das Gegenteil ist der Fall. Schränken Sie sich nicht ein, sondern bieten Sie Ihren Kunden auch weiterhin das, was diese sich wünschen: Individualität zu absolut konkurrenzfähigen Preisen. Und gewinnen Sie dabei an Effizienz für Ihre Prozesse und Freiräumen für Ihre Mitarbeiter. So machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft!