In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, was Engineering Automation eigentlich ist, was dabei zu beachten ist und welche Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen sich daraus ergeben.
Wörtlich bedeutet Engineering Automation die Automatisierung der Konstruktion. Selbstverständlich wird nicht die Konstruktion komplett automatisiert, vielmehr geht es darum, die Menschen von repetitiven und Routinetätigkeiten im Konstruktionsprozess zu entlasten. Dies geschieht durch den Einsatz geeigneter Software, die nach bestimmten Regeln Darstellungen, Daten und diverse Dokumente erzeugt und damit einen bestimmten Teil der Konstruktionsaufgaben übernimmt.
Kreative Aufgaben verbleiben dabei bei den Menschen – automatisiert werden die Aufgaben, die Menschen typischerweise als stupide empfinden, weil sie sich immer wieder wiederholen, also Routinetätigkeiten, die eine große zeitliche Belastung darstellen.
Beispiele für solche Aufgaben sind die Konstruktion von Produktvarianten sowie die Erzeugung verschiedener Dokumente aus einer bestehenden Konstruktion heraus. Zu diesen Dokumenten, die immer wieder benötigt werden, zählen Stücklisten ebenso wie Fertigungszeichnungen, Kundenzeichnungen, Montageanleitungen oder Ersatzteillisten.
Bei der Variantenkonstruktion – wenn sie noch manuell durchgeführt wird - werden meist bestehende Produktvarianten im CAD-System gewählt und entsprechend den Kundenvorgaben geändert. Oft geht es dabei nur um kleine Änderungen. Trotz allem müssen aber sämtliche Unterlagen neu erstellt werden, was eine Menge stupider, sich wiederholender Tätigkeiten mit sich bringt.
Es bietet sich eine große Möglichkeit, die Engineering Automation voranzubringen – die gesamte Variantenkonstruktion kann in diesem Zuge automatisiert werden. Im Bereich der Neukonstruktion greift die Engineering Automation weniger, da die sich wiederholenden Prozess deutlich weniger häufig anfallen. Aber natürlich ist auch dann die Automatisierung möglich, z.B. für die Erzeugung bestimmter Dokumente.
Das Offensichtliche zuerst: natürlich spart die Automatisierung eine Menge Zeit, sodass der gesamte Prozess der Konstruktion, Angebotserstellung und Arbeitsvorbereitung deutlich beschleunigt wird. Und nicht wenige behaupten ja, dass in der heutigen Zeit Schnelligkeit noch entscheidender für den Kunden ist als Qualität oder Preis. Mit einer durchdachten Automatisierungslösung können Sie aber alles gleichzeitig optimieren. Und die eingesparte Zeit können die Mitarbeiter der Konstruktion für andere, enorm wichtige und herausfordernde Aufgaben nutzen, zu denen in erster Linie echte Neukonstruktionen und die Weiterentwicklung bestehender Produkte gehören, die das Portfolio des Unternehmens zukunftsfähig machen.
Aus Mitarbeiterperspektive macht die Engineering Automation in erster Linie eines: sie bringt eine enorme Entlastung für in der Regel gut ausgelastete Fachkräfte. Der Druck nimmt (an dieser Stelle zumindest) ab, die Zufriedenheit mit der Arbeit steigt durch die geänderte, interessantere Aufgabenstellung, die bei erfolgreichem Abschluss auch Stolz mit sich bringt.
Für Unternehmen wiederum bedeutet dies, dass es ihnen leichter fallen wird, ihre Mitarbeiter zu halten, wenn sie auch ein paar weitere Rahmenbedingungen schaffen. Der Fachkräftemangel wird nach Einführung der Engineering Automation eine deutlich kleinere Rolle spielen, da die Mitarbeiterbindung erhöht wird, Aufgaben von der Software übernommen werden und es bei attraktiven Jobs auch einfacher wird, neue Mitarbeiter zu finden.
Obwohl alles deutlich beschleunigt wird, sinkt die Fehlerquote gegen Null, wenn das Software-System durchdacht eingerichtet ist. In der Entwicklung bewirkt Engineering Automation aber auch, dass die Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen oder einzelner Personen an einem Projekt vereinfacht und sicherer wird. Am Ende sinken trotz einer Anfangsinvestition die Kosten in der Konstruktion.
Neben zufriedenen Mitarbeitern bekommen die Unternehmen noch etwas enorm Wichtiges: zufriedene Kunden und zukunftsfähige Produkte – beides Grundvoraussetzungen für den dauerhaften Erfolg eines jeden Unternehmens.
Der Markt für Software, die solche Aufgaben übernehmen kann, ist nicht klein. Zahlreiche Anbieter rühmen sich mit Automatisierungslösungen im Konstruktionsbereich. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass Sie nicht für jede Aufgabe, die Sie automatisieren möchten, eine neue Software benötigen, sondern am Ende ein durchgängiger Prozess möglich ist, bei dem alle Rädchen nahtlos ineinandergreifen. Häufig werden leider nur Teilbereiche automatisiert, für die nächste Abteilung wird dann wieder ein neues System benötigt. Solche Lösungen sind fehleranfällig, teuer und führen nicht selten zu Medienbrüchen im Prozess. Damit bringen sie in der Regel nicht die gewünschte Verbesserung, sondern führen häufig zu Frustration und Mehraufwand.
Angepriesen wird zur Beherrschung der Produktvarianz das Thema Produktkonfiguration – viele Systeme nutzen dazu aber vorgedachte Baugruppen, die zwar eine gewisse Individualisierung ermöglichen, nicht aber eine automatisierte Konstruktion. Engineering Automation wird es aber erst, wenn Produkte automatisch konstruiert werden, ohne dass manuelles Eingreifen oder Nacharbeit nötig sind. Damit geht Engineering Automation weit über eine einfache Konfiguration hinaus.
Für die Engineering & Design Automation braucht man zwingend eine parametrisierbare Lösung, die den Produktaufbau und seine Funktionsweise erkennt und nach entsprechenden Regeln Produktvarianten konstruiert. Dies erfolgt in der Regel in Zusammenarbeit mit einem CAD-System (meist 3D), so dass die Vorteile dieser Systeme voll ausgeschöpft werden können.
Die Software-Plattform customX kommt mit einem Komplettpaket für die Automatisierung der gesamten Variantenkonstruktion daher. Konsequent ein- und umgesetzt wird der gesamte Prozess vom Vertrieb bis zum Start der Produktion komplett automatisiert.
Den Kern bildet dabei das Regelwerk, in dem das gesamte Produkt-Know-how hinterlegt wird. Zu Beginn der Implementierung steht daher auch die systematische Aufarbeitung des Produktes zusammen mit erfahrenen Ingenieuren. Darauf aufbauend werden die Konstruktionsregeln in das Regelwerk eingepflegt und die Ausgabedokumente festgelegt. Im Prinzip funktioniert customX in der Folge wie eine Fernsteuerung für das CAD-System, in dem automatisch die Produktvariante konstruiert wird. Auf Knopfdruck werden alle definierten Dokumente generiert und auf Wunsch an die entsprechende Abteilung weitergeleitet. Die wichtige Schnittstelle nach außen ist das Konfigurationssystem, in dem Kunde oder Vertrieb die Anforderungen definieren und damit den gesamten Engineering Prozess anstoßen.
Routinearbeiten der Variantenkonstruktion gehören damit der Vergangenheit an, Prozesse werden deutlich beschleunigt, Kosten gesenkt, Fehler vermieden und die Produktivität massiv gesteigert.
Die Produktkomplexität spielt dabei keine Rolle, und die Variantenvielfalt wird überhaupt nicht eingeschränkt, so dass Sie Ihren Kunden individuelle Produkte auch in kleinen Mengen anbieten können – und das zu einem Preis wie bei einem Serienprodukt.
Die Entlastung von Routineaufgaben kommt dabei jedem einzelnen Mitarbeiter und damit auch dem Gesamtunternehmen zugute. Zufriedene Mitarbeiter sind einfach produktiver!